Frankfurt, Verwaltungsgebäude der Höchst AG, Peter-Behrens-Bau
Restaurierung des expressionistischen Lichthofes
Das 1924 vom Architekten Peter Behrens errichtete Verwaltungsgebäude der Höchst AG gilt als Inkunabel des deutschen Expressionismus. Die mit Ziegelsteinen verblendete Betonkonstruktion öffnet sich im Inneren des Gebäudes zu einem vier Stockwerke verbindenden Lichthof, dessen oberen Abschluss eine gläserne Lichtkuppel bildet. Diese Kuppeln ruhen auf vieleckigen Ziegelsäulen, die bauzeitlich, ähnlich wie Farbtonkarten, mit den Farben aus der Produktion der Farbenwerke Höchst bemalt wurden. Große Teile dieser originalen Pigmente und insbesondere rote und violette Anilinfarbstoffe haben sich nach 90 Jahren im Tageslicht reduziert oder sind nahezu vollständig abgebaut. Durch Bindemittelreduktion war es zudem zu großflächigen Adhäsionsproblemen mit ablösenden Farbschichten gekommen. Alle Flächen zeigten sich zu Beginn der Arbeiten stark verschmutzt. Nach einer vorsichtigen Reinigung wurden alle Flächen durch Aufsprühen konserviert und niedergelegt. In Absprache mit dem Hessischen Landesamt für Denkmalpflege wurde ein Konzept für die Retusche von Fehlstellen erarbeitet. Gleichzeitig wurden die originalen Farbtöne abgenommen und schriftlich und anhand von archivbeständigen Farbaufstrichen dokumentiert. Nach der Instandsetzung des Lichthofes folgte die Restaurierung der umlaufenden Gänge mit farbiger Wand- und Deckengestaltung und der ebenfalls farbigen bauzeitlichen Türen.
Lichthof, Gesamtansicht
Lichthof, Gesamtansicht
Aufnahme während der Konservierung der Farbfassung
Detailaufnahme: Violette Farbfassung des Ziegelsteins